In der Öffentlichkeit steht der neue Berghäuser Schützenkönig Holger Saßmannshausen durch seine zahlreichen Ehrenämter ohnehin sehr oft. Jetzt räumte er am Wochenende auch noch den Vogel von der Stange
Foto und Bericht Siegener Zeitung 22.07.2012
Schützenfest in Berghausen
"Lulli" wie einst der Vater
Berghausen. Holger Saßmannshausen ist neuer König des Schützenvereins Berghausen - und nutzte damit ein schmales Zeitfenster.
fhe - "Aller guten Dinge sind drei", dachte sich Holger Saßmannshausen beim Gang zum Schießstand. Schoss nach der Pause noch genau dreimal auf den Vogel, traf dreimal - und fegte mit dem letzten Schuss den Aar von der Stange. Umso größer war der Jubel, denn auch Holger Saßmannshausens Konkurrenten Christian Wetter und Klaus Dreisbach machten Ernst und lieferten sich am Schießstand einen heißen Kampf um die Königswürde, den Holger Saßmannshausen schließlich nach dem 217. Schuss für sich gewinnen konnte.
Um die Gewehre und vielleicht auch das ein oder andere Gemüt ein wenig abzukühlen, wurde zwischenzeitlich eine Pause beim knallharten Draufhalten eingelegt. Der Spannung in der Krimmelsdell tat das allerdings keinen Abbruch, denn über ein langweiliges Vogelschießen wird sich hier sicher niemand beklagen können. "Die drei Schüsse nach der Pause gingen allesamt voll auf die Schraube", erzählte der glückliche König im Gespräch mit unserer Zeitung. Da habe er einfach mehr Glück gehabt als seine Konkurrenten. "Das letzte Mal geschossen habe ich 1998 bei der Bundeswehr", so der Berghäuser aus dem Winterscheid auf die Frage zu seinen "Schießkünsten".
Zu seiner Königin erwählte sich der "kleine Lulli" Andrea Rath (geb. Schöneborn) und mit diesem Duo wird gleich doppelt eine Tradition weitergelebt: Andrea Raths Mutter Katja Dreisbach und Holger Saßmannshausens Vater Gerhard, der "große Lulli", regierten vor exakt 20 Jahren ebenfalls das Berghäuser Schützenvolk, weshalb der frisch gebackene König den Vogel auch unbedingt von der Stange holen wollte. "Nächstes Jahr hätte ich definitiv nicht mehr geschossen", so der 38-Jährige. Eigentlich seien die beiden auch gar nicht aus richtigen Schützenfamilien, aber dann doch sehr traditionsbewusst, denn schon Holgers Opa Gustav hat stolze 60 Jahre lang den Vogel für die Berghäuser Schützen geschnitzt.
Aber auch die Insignien waren heiß begehrt: Joachim Koch sicherte sich die Krone, Volker Saßmannshausen das Zepter und Hermann Nikolai holte sich den Reichsapfel. Den Preis der Berghäuser Schützen machte sich Fritz Saßmannshausen zu Eigen. Timo Böhl erhielt nicht nur den Fürstenpreis, er darf auch gleich noch den Geck für das Schützenvolk spielen. Den Damenpreis schoss Christine Schmeck, den Seniorenpreis Manfred Duchardt, Linus Friedrich und Niels Althaus durften sich über den Jugend- und Juniorenpreis freuen. Richard Althaus sahnte den Preis der ehemaligen Könige ab und Jan Friedrich den Preis der Sportschützen. Über den Gästepreis durfte sich Hermann Pröpper freuen. Den rechten Flügel traf Frank Limper und den linken Flügel holte sich Thomas "Kreide" Raidt.
Für die passende
Musik zum Traditionsfest
bei Bilderbuchwetter
sorgte wieder einmal am
Samstag die "Accordia"
Fleckenberg und heizte
den Gästen in der
Krimmelsdell bereits am
Nachmittag ordentlich
ein. Für die
Unterhaltung am späteren
Abend war, wie bereits
im vergangenen Jahr, die
Coverband "Dreamteam"
aus Schmallenberg
zuständig. Die
fünfköpfige Truppe
brachte nicht nur
Klassiker wie "Du hast
mich tausend Mal
belogen" oder weitere
Schützenfest-Hits zu
Gehör, sondern Sängerin
Frederike Hoffe packte
tatsächlich auch ihre
E-Geige aus und
begeisterte die Besucher
nicht nur mit ihrer
Stimme. Ihr Mann Michael
Hoffe war schon am Tag
zuvor voll im Element:
Als Dirigent war er noch
bei der Stadtkapelle
Schmallenberg beim
Festauftakt am Freitag
mit von der Partie, um
dann wieder am Sonntag
die Kapelle beim Festzug
durch Berghausen zu
dirigieren.